Ich sing, wovon ich träume,
ich sing, wonach mir ist.
Ich öffne neue Räume,
wo Licht und Frieden ist.
Ich atme Sinn und Freiheit
und fühl, was in mir wohnt
mit lebensfroher Klugheit
und werd mit Mut belohnt.
Mein Herz fängt an zu fliegen,
ich werf es in die Luft.
Kein Zweifel soll mich kriegen,
ich atme Lebensduft
Tanja Fründ im September 2022
Libellenrad
Zungenbrecher
Mandalamaler malen mandalamalende Mandalamaler, die Mandalas malen und mandalamalende Maler malen madalamalende Mandalamaler.
Nicht von mir, aber von einem mir sehr nahestenden Herzensmenschen
Buchvorstellung
Kunst für zu Hause
„A portrait of Marius van Dokkum“

Ein bißchen Humor tut gut! Und wenn er so liebevoll und augenzwinkernd daherkommt wie die Bilder von Marius van Dokkum tut er das nochmal umso mehr. In dieser Buchvorstellung geht es nicht um einen Roman sondern um eine Werkschau. Wenn man in diesen Zeiten schon nicht ins Museum oder eine Ausstellung gehen kann, dann muss man sich die Kunst eben nach Hause holen.
Es gibt viele Bilder und Kunstwerke, die sich dem Betrachter wenig bis gar nicht erschließen. Jeder, der sich schon mal in einer Kunstausstellung oder in einem Museum umgesehen hat, wird auch auf Arbeiten gestoßen sein, die befremdlich bis unverständlich oder bizarr erscheinen. Oft sind es Werke bei denen man sich fragt, ob man mit seinen eigenen Werken da nicht eventuell mithalten könnte. 😉 Häufig sind die Werke erst bei näherer Beschäftigung mit dem Leben des Künstlers erfassbar. Manche erschließen sich gar nicht.
Marius van Dokkum ist ein detailverliebter Betrachter seiner Umgebung und der Menschen, die ihn umgeben.
Angefangen hat er mit Comic-Zeichnungen, denn das Abbilden von Menschen liege ihm am
meisten, erzählt er in seinem Portrait. Gerne zeichnet er die „etwas anderen“ Menschen, die bei
genauerem Hinsehen so viel anders auch nicht sind. Seine Bilder strahlen einen warmen Humor aus
und entlocken dem Betrachter mindestens ein Lächeln wenn nicht sogar einen lauten Lacher.
Ein bißchen spitzfindig mit feiner Ironie überzeichnet er seine Menschen in den Bildern und sorgt neben einem Lachen auch für sich Gedankenmachen. Mein liebstes Bild „Beste Reizigers“ aus 2014 zeigt im Vordergrund ein altes Ehepaar, die nebeneinander auf einem Bahstein stehen und reden, während im Hintergrund und drumherum alle Leute zwar eng zusammenstehen, aber jeder doch mit sich selbst bzw. mit seinem Handy beschäftigt ist. Jede einzelne Person auf dem Bild ist einer Betrachtung wert, jede strahlt eine eigene Lebensgeschichte unserer Zeit aus. Weil seine Bilder so detailreich sind, erinnern sie mich an die Wimmelbilder, die ich mit meinen Kindern so oft studiert habe.
Entdeckt habe ich den Künstler für mich bei einem Besuch von Alkmaar in Holland. In einem Geschäft
für hochwertiges Papier und Postkarten fand ich viele seiner Werke als Kunstkarte im Ständer. Dies
reizte mich mehr von ihm zu erfahren.
Marius van Dokkum hat seit dem 25. Mai 2018 in Harderwijk ein eigenes Museum, das insofern
einzigartig in den Niederlanden ist, da es offiziell einem noch lebenden Künstler gewidmet ist.
Angeblich soll man den Künstler dort einmal die Woche selbst bei der Arbeit antreffen.
Dies und vieles mehr aus seiner Arbeit erfährt man in dem Buch „A Portrait von Marius van Dokkum“,
das in holländisch, englisch und deutsch gehalten ist. Und allen Kunstmuffeln sei gesagt: Keine Angst
vor dieser Kunst. Sie ist mitten aus dem Leben, wunderschön gemalt und wirklich richtig schön
anzusehen! Sie erfordern keine tiefergehenden philosophischen Kenntnisse oder eine höhere
Schuldbildung, wie vielleicht mancher fürchten könnte. Es lohnt sich, bei den Bildern zu verweilen
und sie ruhig ein paar Mal mehr anzuschauen, denn über die Hauptaussage hinaus, gibt es immer
noch viele Kleinigkeiten zu entdecken. Ein Bilderbuch für Erwachsene halt!!!!
Worte
Viele Menschen können
gut mit Worten
darunter wenige
mit guten Worten.
(Tanja Fründ)

Das Wichstigste im Leben ist nicht etwas Großes zu schaffen, sondern im Kleinen das Große zu entdecken.
Tanja Fründ
Menschen
Einen Menschen zu beurteilen ohne ihm zuzuhören, ist wie das Nachsalzen einer Suppe ohne vorher zu probieren.
Impressionen im Juni
Hoffnung
Die einen riechen Gülle auf dem Acker
Ich atme Land, auf dem etwas wachsen wird
Die einen sehen Pferdeäpfel mitten auf dem Weg
Ich sehe ein Mädchen, das mit wehenden Haaren
das Glück der Erde auf dem Rücken Ihres Pferdes erlebt
Die einen vernichten die Raupen im Beet
Ich sehe den Schmetterling im blauen Himmel segeln
Ich sehe die Toten auch
Ich sehe das Virus auch
Ich sehe die Mutlosigkeit
Die Angst
Die Bedrängnis
Die Überforderung
Die Einsamkeit
Aber ich sehe auch
Helfende Hände
Höre auch
Gute Worte
Bekomme
Liebevolle Briefe
Habe
Zeit
Genieße auch
Ruhe
Und hoffe
Dass die Gesellschaft
Lernt
Tanja Fründ
Schall, aber kein Rauch
Was tu ich mir da nur an?
Bevor ich Kinder bekam, wusste ich sehr genau, wie ich das alles genießen würde. Natürlich würde ich 6 Monate lang jede Nacht ohne Probleme aufstehen. Danach würde das Baby durchschlafen; jede Nacht.
Voller Freude und inniger Wärme beging ich das erste weihnachtliche Keksebacken mit einem 1-jährigen Stöpsel. Davon musste ich mich genau 365 Tage erholen.
Und nun bin ich in der elterlichen Vorhölle angekommen. Wo ich bin, möchtet ihr wissen? Nun, wo ich jetzt bin, ist nicht halb so schlimm, wie der Ort, an dem ich vorher war.
Es ist 18:04 Uhr und zur Zeit bin ich mit zwei zehnjährigen Kindern bei Mäckes. Aber ich nehme euch gern mit zu dem denkwürdigen Ort, zu dem wir heute um 13.45 Uhr aufbrachen.
Lasst uns eine kleine Zeitreise machen zurück auf die Uhrzeit 14:20 Uhr. Zu exakt diesem Zeitpunkt fahren wir 10 Minuten vor Einlassbeginn mit dem Auto schwungvoll vor die Einfahrt zum Parkplatz dieses supercoolen Spielparks.. Leider ist dieser durch eine Mega-Maxi-Baustelle gesperrt. Und zwar komplett. Unser Auto kommt abrupt zum Stehen und ein nicht allzu feiner Ausdruck entschlüpft meinen Lippen. Eine Burg im MIttelalter könnte nicht besser geschützt sein. Ausschachtung und Barrieren, Bagger und Rüttler auf der ganzen Breite. Nicht mal drübergucken kann man.
Nach intensivem Umrunden (immer rechts rum wie auf der Eisbahn) des in Frage kommenden Wohn- und Industriegebiets zum Parken, können wir unser Auto auf einem recht großen Seitenstreifen abstellen. HIer ist das Parken nicht nur erlaubt, sondern man hat auch keine Parkzeitbegrenzung . Jippieh! So schnell einen Alternativparkplatz erwischt! Die Kinder äußern Bedenken hinsichtlich der Laufweite, am Ende sei man schon zu k.o. zum Spielen, bevor es richtig losgehe. Doch nichts kann meine gute Laune trüben. Frohgemut wandere ich mit den beiden Spielkameraden vorwärts bis ich nach 200 m Fußweg die gefühlt 20 km lange Schlange vor dem Eingang des Spielparadieses sehe.
Mutig reihen wir uns ein hinter einer Kindergeburtstagsgesellschaft, die sich vor uns minütlich erweitert. Dieser und jener kommt wohl später, erfahre ich beim ungewollten Zuhören. Irritiert bemerke ich, wie sich vor mir dann aus der kleinen Gesellschaft innerhalb der Warteschlange ein größerer Knubbel bildet. Herzliche Willkommensgrüße an die nächsten ankommenden Gäste und Umarmungen werden ausgetauscht. Gemeinsam bläht sich die Gesellschaft weiter in der Schlange auf. Vor meinem inneren Auge entsteht das Bild der gleichnamigen tierischen Verwandten , die ein zu großes Kaninchen verschluckt und nun Schwierigkeiten hat, selbiges zu verdauen.
Doch der Anchorman an der Kasse ist voll gut drauf, sodass die Warteschlange dem Kollaps entgeht. Und schon sind wir dran.Geistesgegenwärtig, professionell und als gutes Beispiel für die anderen ziehe ich schon mal einen Schein aus der Tasche und krame nicht! nach Kleingeld. Hey ich weiß, wie man solche Krisensituationen deeskaliert und sich als wahrer Menschenfreund positioniert.
Drinnen empfängt uns eine linde Geräuschkulisse, die aber schon ahnen lässt, worauf es hinausläuft. Ich lasse die beiden Kinder einmal probekreischen und versuche am Ende der Halle ein ruhiges Plätzchen für mich zu finden.
Der Saal füllt sich. Die Wahl meines Tisches ist suboptimal, denn in dieser Ecke schlagen die tosenden Schallwellen über mir zusammen, bis mir der Ohrenschmalz quirlt.
In der Nähe ist das Klo. Ich habe die Wahl zwischen einer stinkenden aber ruhigen Kabine und dem Status Quo. Kurzentschlossen muss ich mal. Ich bin kurz davor, mit dem Rauchen anzufangen. Diverse Whats-Apps von gutmeinenden Freunden und Kollegen, denen ich meine Verzweiflung kund getan habe, halten mich davon ab. Als ich wiederkomme, hat sich die Szene verändert.
Ein „Affen-Geburtstag“ ist angekommen und der Oberaffe schickt schrille „uh uh uhs“ zu seinen Kumpanen, um sie auf den Kletterturm zu locken. Ich warte auf Tarzan, den Affenbändiger. Aber der steht bestimmt noch an der Kasse und hat den nächsten Warteschlangenkollaps ausgelöst.
Zu allem Überfluss kommen meine Kinder mit dem Hinweis, Kind 2 habe sich den Kopf gestoßen und zwar zweimal. Erst an der Stirn ganz doll, und dann in der Abwärtsbewegung noch einmal am Unterkiefer. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen, wie es im Abgang einer Leiter zwischen zwei Sprossen hin und her geschlagen ist.
Unter dem Versprechen jetzt gleich zu Mäckes zu fahren – „und nein, Du fährst jetzt besser nicht mehr auf dem Karussell mit den schnell drehenden Tassen, in denen einem so schön schwindelig wird“ -schaffe ich den Absprung aus der Spielhölle.
Und nun sitze ich hier bei Mäckes mit zwei strahlenden und wirklich bis aufs Blut und in die letzte Zehenspitze glücklichen Kindern und lausche einem leicht angetrunkenen Engländer, der über seinem Burger ein kurzes glückliches Lied anstimmt. Die Kopfschmerzen von Kind 2 sind wie weggeblasen.
Ihr habt doch auch Kinder,oder? Das ist ein tolles Abenteuer!!!! Ganz bestimmt!!! Wenn man sich ganz fest vornimmt, die Dinge des Lebens nicht allzu ernst zu nehmen und sich starke Nerven und einen guten Gehörschutz anschafft. Ach ja ein Seminar „Autogenes Training schadet auch nicht.
Es war ein einzigartiger Nachmittag! Und nun auf nach Hause!!!
Geschrieben und erlitten (und dabei nur ein ganz bißchen übertrieben)
Tanja Fründ